Der Nachmittag war bereits weit fortgeschritten, als ich mich endlich zum Aufbruch zwang. Der Bus nahm mich mit aus der Stadt heraus, als wüsste er besser als ich, wohin es mich führen sollte. Für einen Sonntag war er erstaunlich belebt, und ich fühlte mich darin zugleich fremd und getragen.
Zehn Stationen später stand ich zwischen Orten, die weder Stadt noch Land sein wollten. Weihnachtslichter blinkten aus Fenstern, die mich nicht kannten. Andere Häuser wirkten verlassen, als hätten sie längst aufgegeben.

Die Markierungen an den Baumstämmen wirkten wie kleine Urteile. Blau, pink — unschuldige Farben für ein Ende. Ich fragte mich, wie oft ich sie wohl noch sehen werde.

Ein Schild warnte vor Bodenwellen, die kaum existierten. Vielleicht braucht jede Straße einen Grund, wichtig zu wirken.

Am Ortsrand: Felder, Zäune, vereinzelte Bäume — stille Übergänge zwischen beiden Welten.

Auf der Feldseite standen einige fast abgestorbene Bäume. Sie hielten sich noch, obwohl niemand mehr damit rechnete.

Zwei Leitpfähle stehen in der Dunkelheit, als wollten sie einen Weg markieren, den niemand gehen kann. Sie warnen nicht vor dem Graben — sie laden irrtümlich dorthin ein.

Auf dem Heimweg, an der Haltestelle, lag ein feuchtes Tuch auf dem Boden, mit einem schwachen Schimmer, als hätte es seine Farbe nicht ganz verloren. Es bedeckte den halben Blindenleitstreifen, ohne jemandem wirklich den Weg zu nehmen.

Auf dem Rückweg sah ich die beiden wieder, so nah beieinander, als führten sie ein stilles Gespräch. Ein einziger Windstoß könnte es beenden.
Jetzt, nach dem Schreiben, bleibt eine leise Zufriedenheit. Zehn Stationen hinaus, 10.000 ISO, Schwarzweiß, JPG — ein Tag, der sich auf das Nötigste reduziert hat.
Vielleicht führt mich diese Einfachheit irgendwann zurück zu einer analogen Kamera, einem Film und dem langsameren Atem, den beide verlangen.